Geschichte der Gemeinde Rantrum
Die Gemeinde Rantrum liegt ca. 8 km südöstlich der nordfriesischen Kreisstadt Husum, am Übergang von der Marsch zur Geest. Rantrum hat heute ca. 1900 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Gemeinde im Amt Treene. Sie erstreckt sich mit ihren beiden Ortsteilen – Rantrum und Ipernstedt – über eine Fläche von 1869 ha.
Der Name der Gemeinde leitet sich vom alten männlichen Personennamen Rante ab, das ist die Verkleinerung von Ran – der Meeresgöttin. Die zahlreichen Hünengräber im Ortsgebiet belegen, dass dieses Gebiet bereits um 800 v.Chr. bewohnt war. Wann genau die Sippe des Rante beiderseits einer Niederung ihre Siedlung gründete, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1352.
1773/74 wurden durch die „Verkoppelung“ die Besitzverhältnisse und Aufteilung der Ländereien neu geordnet, was einer Privatisierung gleichkam. Durch diese Maßnahme und das „Mergeln“ – eine Bodenverbesserung durch Menschenhand – erlebte die Landwirtschaft einen deutlichen Aufschwung, der nun für lange Zeit die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde prägen sollte.
Bis zum Bau der Chaussee Husum-Rantrum-Schwabstedt-Seeth 1886/87 lag Rantrum beschaulich hinter einem Waldgürtel versteckt fernab vom Durchgangsverkehr. Eine zusätzliche Verkehrsanbindung erfolgte 1910 durch die Errichtung der Eisenbahnstrecke Husum-Rendsburg. Stand in früheren Jahrhunderten die Gräserei in der Marsch absolut im Vordergrund, nahmen um 1900 der Anbau von Feldfrüchten auf der Geest und die Milchwirtschaft deutlich zu.
Die landwirtschaftlich günstige Lage am Übergang von Marsch zu Geest einerseits, die jahrhundertelange relative Abgeschiedenheit andererseits ist möglicherweise die Basis für die heutige gute ökonomische, ökologische und vor allem soziale Infrastruktur Rantrums.